Kino immer anders


Die vier Reiter, auch «The Horsemen» genannt, sind untergetaucht nach ihrem letzten Coup, wo sie als moderne Robin Hoods, das Geld von Unternehmer Arthur Tressler (Michael Caine) auf ihr Publikum regnen liessen. Nun gibt es eine weitere Möglichkeit, die Ungerechtigkeit zu bekämpfen. Octa, die Firma von Owen Case soll als gefährliche Bedrohung der Privatsphäre aller entlarvt werden, sie hat einen Chip entwickelt, wodurch man Zugriff auf die Computer der ganzen Welt haben kann.

Der Plan der vier Magier, den Pressetermin mit Owen Case zu ihrer eigenen Zaubershow zu machen, ist auch eine Gelegenheit, für das neue Mitglied Lula (Lizzy Capplan), ihre Künste zu zeigen. Auftreten können aber nur drei der vier Horsemen, da die Öffentlichkeit glaubt Jack Wilder (Dave Franco) seigestorben.Der fulminante Auftritt der «Horsemen» wird jäh unterbrochen von einem Saboteur der ihnen dazwischen funkt. Ihr Plan wird nicht nur durchkreuzt, sondern Dylan Rhodes Doppelidentität (Mark Rufallo) wird enthüllt und Wilders Tod als Fake entlarvt. Ihnen bleibt nichts anderes übrig als vor der Öffentlichkeit und dem FBI zu flüchten. Als Magier sollte das Verschwinden doch ein Kinderspiel sein, denken sie sich, Augen zu und durch, wären sie nicht plötzlich in China gelandet!

Das Sequel von «Die Unfassbaren- Now you see me» (2013) gleicht einer Berg- und Talfahrt. Einzelne Sequenzen sind absolut cool!Bei Jon M. Chu’s Regiearbeit sticht die perfekte Choreographie von Musik und Bewegung ins Auge, was absolut Spass macht und bei seinem Hintergrund als Regisseur von Step Up to the Streets (2008) und Justin Bieber: Never Say Never (2011), durchaus Sinn. Auch die Atmosphäre in Macau und der Abstecher nach London, bringt der Geschichte viel Schwung! Trotzdem scheinen manche Aktionen unbegründet und irgendwie fügt sich das Puzzle nicht nahtlos zusammen, der Filmfluss stockt immer wieder.

Die Schauspielleistung ist genauso heterogen. Lizzy Caplan (Lula) und Woody Harrelson (Merrit/Chase McKinney), besser gesagt sein „Zwilling“, nerven beide mit der Zeit ziemlich, was sicher auch an ihrer dämlichen Rolle liegt, zu allem ihren Senf dazu geben zu müssen in Form von unnötigen Pointen und Erläuterungen. Daniel Radcliffe (Walter Mabry) als Bösewicht hat was, aber so richtig überzeugt mich «Harry Potter» zu wenig. Michael Caine (Arthur Tressler) und Morgan Freeman (Thaddeus Bradley), sind wie immer top, aber leider wenig im Bild. Jesse Eisenberg (J. Daniel Atlas) hat mich am meisten überzeugt, vielleicht weil er schöner wird?

Am liebsten hätte ich etwas mehr vom Verkäufer für Zauberkünstlerbedarf in Macau, Jay Chou (Li), gesehen. Jay Chou ist ein bekannter taiwanesischer Musiker, Sänger, Songwriter, Musikproduzent, Schauspieler und Regisseur. Das klingt vielversprechend! Alles in allem durchaus unterhaltsam und es gibt immer wieder echte Hingucker.


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