Kino immer anders


Charles Foster Kane, ein Milliardär und Medienmogul, der auf seinem Sterbebett das geheimnisvolle Wort „Rosebud“ ausspricht. Ein Journalist macht sich auf den Weg, um die Bedeutung dieses rätselhaften Wortes herauszufinden, und durch eine Reihe von Rückblenden wird das unfassbare Leben von Citizen Kane nachgezeichnet.

Der Film, der von renommierten Magazinen wie Sight & Sound oft als bester amerikanischer Film aller Zeiten bezeichnet wird, war Thema unzähliger Essays und Artikel. Universitätskurse an Institutionen wie Princeton und Yale haben seine vielen Aspekte erforscht, von „Architektur und Macht“ bis zu „Erinnerung, Trauma und Identität“. Die Betrachter fragen sich oft, warum der Film so wichtig ist und was ihn so einzigartig macht. Das sind einfache Fragen, doch die Antwort ist komplex. Optisch erinnert Citizen Kane an eine gotische Kathedrale. Die komplizierten Details und unterschiedlichen Strukturen verbinden sich zu einer einheitlichen und doch überwältigenden Vision. Wenn sich der Zuschauer an die äussere Form des Films gewöhnt hat, kann er beginnen, die unzähligen feinen Details zu entdecken, die das Ganze ausmachen. Orson Welles, der Regisseur, hat sein Werk mit zahllosen subtilen Ideen angereichert, von denen neue Möglichkeiten bietet, den Film zu interpretieren. Diese Komplexität macht die Betrachtung von Citizen Kane zu einem Analysespiel, das sich über Jahre hinziehen könnte, denn die reiche, vielschichtige Struktur des Films bietet unendlich viel Stoff für Interpretationen und Wertschätzungen.

Dario Furlani


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