A Clockwork Orange folgt der Geschichte von Alex DeLarge, einem gewitzten, aber gewalttätigen Kleinkriminellen. Er ist der Anführer einer brutalen Gang, die durch das dystopische London streift. Er nimmt Drogen und entwickelt einen feinen Geschmack für klassische Musik – besonders für Beethoven – sowie einen „verfeinerten“ Sinn für Verbrechen. Mit seiner Gang schlägt, vergewaltigt und tötet er, ohne moralische Fragen zu stellen. Bis er verhaftet wird. Der Staat greift ein und unterzieht ihn einem brutalen verhaltenstherapeutischen Experiment.
“Die Abenteuer eines jungen Mannes, dessen hauptsächliche Interessen Vergewaltigung, Ultragewalt und Beethoven sind.“
Dieser Satz war fettgedruckt auf dem Originalplakat von 1971 zu lesen. In nur einer Zeile fasst er den verstörenden Ton des Films perfekt zusammen und begründet seinen ikonischen und umstrittenen Ruf. Basierend auf dem Roman von Anthony Burgess kontrastieren die lebhaften Farben, expressionistischen Bildkompositionen und surrealen Bilder des Films mit seiner gewaltsamen Handlung. Die Geschichte ist blutig, doch die Bildsprache bleibt seltsam sauber – eher suggerierend als explizit. Beethovens Musik und Wendy Carlos’ experimenteller Soundtrack prägen die verstörende Atmosphäre, während die Einflüsse William S. Burroughs’ zum bissigen Humor beitragen – die Erfindung des Slangs „Nadsat“ ist ein herausragendes Beispiel dafür.
A Clockwork Orange ist damit das perfekte Finale unseres Midnight-Zyklus – auch nach über 50 Jahren bleibt der Film schockierend, provokant und fesselnd.
Sixtine Asselot