In einer radioaktiven, postapokalyptischen Zukunft ist Sex zum Zuschauersport geworden. Der grösste Teil der Bevölkerung – inzwischen als „Sex-Negative“ klassifiziert – ist nicht mehr in der Lage, Lust zu empfinden, und strömt stattdessen in den Untergrund-Nachtclub Café Flesh, um den wenigen übrig gebliebenen „Sex-Positiven“ bei surrealen, erotischen Bühnenshows zuzusehen. Doch als eine der Performerinnen beginnt, die Regeln dieser verfallenden Gesellschaft zu hinterfragen, steigen die Spannungen – und das Verlangen beginnt, sich in etwas Gefährlicheres zu verwandeln.
Unter der Regie von Rinse Dream ist Café Flesh ein punkgetraenkter Fiebertraum, der Science-Fiction, Satire und Performance-Kunst zu einem genresprengenden Erlebnis verbindet. Ursprünglich 1982 als pornografischer Film veröffentlicht, hat Café Flesh inzwischen Kultstatus erreicht – dank seines surrealen Designs und Stils. Die expliziten Inhalte stehen weitgehend getrennt vom eigentlichen Erzählstrang, was es uns ermöglicht, diese gekürzte Fassung zu zeigen, die den visuellen Stil, die Absurdität und die beissende Gesellschaftskritik des Films bewahrt.
Vinzent Risch