Kino immer anders


Hossein Sabzian, ein arbeitsloser junger Mann, der das Kino liebt, schleicht sich in eine wohlhabende Familie ein, gibt sich als der bekannte Filmregisseur Moshen Makhmalbaf aus und prahlt mit einem Filmprojekt für einen Film, in dem die Familie die Hauptrolle spielen soll. Als der Betrug auffliegt, landet Hossein vor Gericht.

Close Up ist ein Meisterwerk der zweiten Nouvelle Vague des iranischen Kinos und zeigt die beiden ikonischen Autoren dieser Strömung. Abbas Kiarostami, der Regisseur, und Mohsen Makhmalbaf, der die treibende Kraft des Films ist. Ein Film über die grosse Leidenschaft für die siebte Kunst in einem Land, das von einem langen Krieg erschöpft ist, ein Werk, das sowohl theoretisch als auch ein Vorbote pazifistischer Botschaften ist, aus einem Land mit einer alten Kultur.

Der gesamte Film Close Up bewegt sich auf einem sehr schmalen Grat zwischen Rekonstruktion und echtem Filmmaterial. Es ist schwierig, zwischen den beiden zu unterscheiden, und in Kiarostamis Werk sind die beiden Ansätze offensichtlich gleichwertig. Das Kino mischt sich also in die Realität ein, die wiederum das Kino inspiriert.

Federico Schembri


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