Kino immer anders


Khorshid, ein blinder Junge, lebt mit seiner Mutter in Tadschikistan und muss als Instrumentenstimmer Geld für ihre Unterkunft verdienen. Allerdings wird er ständig durch Stimmen, Geräusche und vor allem Musik abgelenkt, wodurch er oft zu spät kommt und fast seinen Job verliert. Immer wieder muss er sich zwischen seiner Pflicht und seiner Liebe zur Musik entscheiden.

Mohsen Makhmalbaf ist eine der zentralen Figuren der neuen Welle des iranischen Kinos und mit Close Up gleich zweimal indirekt in unserem Programm vertreten. The Silence ist ein wunderbar sanfter und sensibler Film, der uns die Welt von Khorshid und seine Liebe zur Musik auf poetische Weise zeigt. Trotz des ernsten Themas bleibt er immer leichtfüssig und bewahrt sich seinen Sinn für Ästhetik. Immer wieder wird uns gezeigt, was Khorshid auf der Tonebene hört. Der Film klingt nicht nur exzellent, sondern sieht auch exzellent aus, auch wenn es fast schon ironisch ist. Seinen Höhepunkt erreicht der Film im Finale, mit einer der schönsten Szenen der Filmgeschichte, die noch einmal die Kraft und Schönheit der Musik verdeutlicht.

Jérôme Bewersdorff


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