Nur wenn man die DVD-Hülle schon sieht, ist auf den ersten Blick alles klar. Da haben wir eine Collage von grinsenden britischen Schauspielern, alle namhaft, und dann noch diese unsägliche Schleife rundherum, damit auch jeder merkt, dass der Film seine stärkste Wirkung nur, aber auch wirklich nur an Weihnachten entfalten kann.
Und bleiben wir bei Weihnachten und gehen doch zurück zur Collage – ja es handelt sich doch tatsächlich mal wieder um eine Geschichte, die in einem relativ begrenzten zeitlichen Rahmen spielt und in der auf wundersame Weise irgendwie alle Protagonisten miteinander verwoben sind. Wie im echten Leben halt. #dweltischchli
Nun sind diese Leben natürlich spannender als unsere und fordern ihre sie Führenden an irgendeine emotionale Grenze, die dann mittels Liebe überwunden wird und somit die grosse Läuterung auch tatsächlich an Weihnachten eintreten kann. Wow – warum sollte man sich das also antun?
Dieser Film schafft – trotz schlimmster Voraussetzungen – nur schon der Titel – das Kitsch-Stigma eingebrannt ins Cover – eine ideale Mischung aus Schalk und Liebe. Er bedient offen die heimliche Hoffnung nach wahrer Liebe von uns Zynikern und veräppelt unauffällig konventionell-romantische Handlungsstränge, ha, auch für uns Zyniker.
Schauen wir uns doch mal ein Collageschnitzel genauer an:
Colin (Kris Marshall), ein Sidekick und Nebencharakter, erlebt nämlich eine der besten Vorweihnachtsstories. Colin, unbeliebt bei den Frauen, bleich, blond und alles andere als charmant, hat es aufgegeben, die prüden Engländerinnen aufzureissen. Der grosse Plan: Ein Trip in die USA. Da seien die Frauen ja auch viel offener und sowieso angetan von british guys. So träumt sich Colin durch den Film und geht sogar über die Sticheleien seiner Freunde hinweg. Und auch der geneigte Zuschauer kann sich schon lebhaft vorstellen, dass das in Amerika wohl zu einer weiteren Enttäuschung werden wird. Und dann passiert das Unglaubliche, das man diesem Cover und erst recht Film wohl nie zugetraut hätte. Colin geht also mit Kondomen im Gepäck und immer noch absolut beratungsrestistent in die USA.
Angekommen, lässt er sich in der ersten Bar, die ihm in die Quere kommt, nieder. Und natürlich kann jetzt nur etwas passieren – jaaaa drei äusserst attraktive Amerikanerinnen gesellen sich zum smarten Engländer und beinahe ohne sein zutun kommt es zur erhofften Orgie und um Liebe? – geht’s hier nicht.
Also #itsworthit
und wenn ihr nun denkt, ich habe schon zu viel gespoilert, dann vergesst bitte nicht: Juhuuu eine Collage auf dem Cover, da hats mindestens noch 10 andere Grinsebacken, die was Tolles und Weihnachtliches erleben.
Milena Eberhard