Kino immer anders


Die Handlung von Mission: Impossible – Rogue Nation ist schnell etabliert: Ein kriminelle Organisation namens The Syndicate hat es auf Ethan Hunt und sein Team von der Impossible Missions Force (IMF) abgesehen. Nur blöd, dass niemand ausserhalb von Hunts Team an die Existenz des Verbrechernetzwerks glaubt und das CIA zur zusätzlichen Hürde im Kampf gegen das Böse wird. Gut, gibt es immerhin noch die Doppelagentin und Femme Fatale Ilsa Faust, die Hunt in seinem Kampf gegen das Syndikat unterstützt. Ihre Loyalität und wahren Motive bleiben dabei zwecks Spannung natürlich lange im Dunkeln.

Nein, 20 Jahre nach dem durchschlagenden Erfolg vom ursprünglichen Mission: Impossible gewinnt die Filmreihe auch im fünften Anlauf keine Preise für die Handlung oder die Figuren. Nach den enttäuschenden zweiten und dritten Teilen schien die Franchise eigentlich am Ende. Doch dank einer gelungenen Mischung aus coolen Gadgets und technischen Spielereien, beeindruckenden Schauplätzen und viel Wortwitz liess der vierte Teil, Ghost Protocol, 2011 nicht nur die Kassen klingeln, sondern überraschte auch die Kritiker positiv. Essentiell für den Erfolg war die stetig mitschwingende Selbstironie, wenn die Agenten oft leicht überfordert und mit viel Glück durch die Action auf der Leinwand stolpern und sich der Absurdität auch selbst bewusst sind.

Getreu dem Motto “Never change a winning team” setzt auch Rogue Nation voll auf die Stärken des Vorgängers. Ob in der Wiener Staatsoper oder in Casablanca, wieder macht es grossen Spass, das Team um Ethan Hunt auf seiner Agenten-Welttournee zu begleiten. Die vielfältigen und ausgiebigen Actionszenen werden immer wieder durch markige Sprüche und lustige Pannen aufgelockert und machen den Film kurzweiliger als viele vergleichbare Actionstreifen. Dennoch kommt der Film merklich weniger erfrischend daher als sein Vorgänger, denn jegliche Innovation sucht man hier vergebens. Wer sich jedoch für gut zwei Stunden auf eine amüsante und wendungsreiche Schnitzeljagd ohne viel Anspruch und Tiefe begeben möchte, ist bei Rogue Nation goldrichtig und darf der Bewertung locker noch einen Stern hinzufügen.

Florian Schmitz


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