Kino immer anders


Hinter der glänzenden Fassade der Luxushotels, Restaurants und Villen von Monaco, an der Côte d’Azur, wird ein Plan geschmiedet: Liubov und sein Team aus russischen Spionen überlegen sich, wie sie die Kooperation der schönen und dezidierten Finanzberaterin Alice erlangen können. Durch diese Bekanntschaft wollen sie Kenntnisse über die Geschäfte des reichen Ivan Rostovsky erlangen.

Alice erweist sich als leichte Beute und geht auf den Plan ein. Rostovsky findet auch Gefallen an Alice: Er lädt sie zuerst ins Restaurant und danach zum Abendessen in seiner Villa ein, was aber wiederum Liubov nicht zufrieden stellt. Letzterer hegt den Verdacht, dass Alice ein doppeltes Spiel spielt. Eines Abends folgt Liubov Alice in einen Club. Diese kennt die Identität Liubovs nicht, fühlt sich aber sofort zu ihm hingezogen. Die beiden verbringen heimlich eine Nacht in einem Hotel zusammen. Diese Affäre gefährdet jedoch die ganze Operation. Schritt für schritt stellt sich heraus, dass die Intrige noch komplizierter ist und dass auch die amerikanischen Geheimdienste involviert sind. Wer arbeitet für wen? Wie in einem Möbiusband kann nicht zwischen innen und aussen, unten und oben unterscheiden werden und so müssen die Beteiligten an der Treue jedes anderen zweifeln.

Besonders originell ist der Film zwar nicht: Das Gegenübertreten von amerikanischen und russischen Geheimdiensten ist keine neue Geschichte, auch luxuriöse Szenerien, attraction fatale und verbotene Liebe gehören zu den typischen Zutaten des Genre der Spionage. Auch die Liebesgeschichte zwischen Alice und Liubov mag nicht zu überzeugen, da sie ein bisschen zu tief und kräftig scheint, für dass sie nur auf ein paar gemeinsamen Nächten beruht.

Davon abgesehen ist das neue Werk von Erich Rochant dennoch insgesamt ein guter Film. Im Gegensatz zu vielen Spionagefilmen hat Möbius eher eine besinnliche Natur, wobei die Action auf ein Mindestmass reduziert ist und die qualitativ gute Fotografie einige poetische Momente hervorruft. Ein Pluspunkt besteht auch in der Wahl des Soundtracks.

Martina Viviani


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