Kino immer anders


Der Film greift die Geschichte auf, kurz nachdem der Vorgänger aufgehört hat: Kirk ist fest in seinem Kapitänssitz installiert, Spock sein erster Offizier und der Zuschauer taucht mitten in die erste Mission ein. Spock, immer noch traumatisiert durch die Zerstörung seines Heimatplaneten, rettet einen Planeten vor dem Untergang, indem er einen fatalen Vulkanausbruch verhindert. Kirk missachtet die oberste Direktive der Sternenflotte, indem er den primitiven Einwohnern des Planeten die Enterprise enthüllt – bei einem Versuch, Spock das Leben zu retten. Dieser Konflikt zwischen militärischer Regulierung und persönlicher Loyalität zieht sich durch die Geschichte: Es wird ein Keil in die offene Kirk-Spock Freund-Liebschaft getrieben, welche schon den ersten Film zierte. Nachdem sich alle, die kurzzeitig ihres Amtes enthoben waren, nun einer neuen Gefahr ausgesetzt sehen, beginnt die eigentliche Geschichte: Ein genetisch modifizierter Supermensch aus dem 21. Jahrhundert verbreitet Terror auf der Erde. Kirk und seine Crew werden erkoren, diesen auf seinem Zufluchtsplaneten aufzustöbern und zu eliminieren. Die Handlung greift eine bekannte Geschichte über Kirks Erzfeind auf, die schon aus der originalen Serie der 60er Jahre und aus anderen Star Trek Filmen bekannt war.

J.J. Abrams zeigt in seinem zweiten Star Trek Film beinahe durchgehende Action, die auch den Aufpreis für die 3D-Version bezahlt machen soll: Grossartige Bilder, ob auf der Erde, dem Planeten Kronos oder im Weltall, überall wurden zeitgemäss perfekt CGIs und Filmaufnahmen verschmolzen. Die Geschichte mit Widersacher, Intrigen und das versucht tiefe Zwischenmenschliche ist sicher nichts nie Dagewesenes. Die Dialoge, die nicht aufhören, sich in ironischer Art und Weise an Star Trek Klischees zu bedienen, sind zu häufig eben nur Referenzen und versuchen die Herzen der hardcore-Trekkies höher schlagen zu lassen. Tiefe kommt nie auf. In den Actionszenen, die brillant und aufwändig inszeniert sind, schleicht sich leider öfter Monotonie ein, wenn Schiessereien, Schlägereien und Explosionen zwar gut aussehen, aber nicht enden wollen. Fazit: Für Star Trek Fans ein leichter Genuss mit vielen Anspielungen auf bekannte Elemente. Spannung kommt jedoch trotz, oder gerade wegen, des fast ununterbrochenen Feuerwerks an Action wenig auf.

Joachim Schnabl


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