12 Jahre nach James Camerons letztem Film Titanic, kommt nun endlich der mit Spannung erwartete Avatar in die Kinos. 12 Jahre hat Cameron damit verbracht, das digitale 3D-Kino zu revolutionieren und Avatar ist das Resultat. Atemraubende CG, 3D so gut, dass man es nach kurzem eigentlich vergisst und alles inklusive blaue Aliens. Aber der Reihe nach…
Jake Sully ist ein querschnittgelähmter Ex-Marine, der für eine spezielle Mission nach Pandora geflogen wird. Pandora ist ein Planet, der sechs Reisejahre von der Erde entfernt liegt und auf dem es ein Mineralgestein gibt, das für Menschen enormen Wert hat. Einziges Problem: Der Planet und alle seine Bewohner sind extrem feindlich gegenüber Aussenstehenden. Das beginnt mit dem Gasgehalt der Luft, geht über gigantische Skorpione und furchteinflössende dinosaurierartige Waldtiere und endet bei den Ureinwohnern, den Na’vi. Diese vier Meter grossen blauen Jäger leben friedlich in Symbiose mit der Natur ihres Planeten, die zugleich ihre Gottheit Eywa ist. Es ist die Aufgabe der Wissenschaftler, denen Jake zugeteilt wird, mit den Ureinwohnern Kontakt aufzunehmen und diese diplomatisch zum Umsiedeln zu überreden, da deren Heimatdorf genau über dem grössen Vorkommen des heissbegehrten Unobtanium liegt. Dies wird möglich durch die Avatare. Alien-Körper, die mit der DNA der Forscher und der Na’vi gezüchtet werden und die per Gehirn-Synchronisation von den Menschen ferngesteuert werden. Doch die Menschen haben nichts was die Na’vi interessiert. Jakes Mission, die aus militärischer Sicht die Schwächen der Na’vi blosslegen soll wird für ihn aber bald mehr als das. Er wird Teil des Obatanaya Volkes und steht schon bald mitten zwischen den Fronten eines Krieges von Pfeil und Bogen gegen Kampfhubschrauber.
Das mag nun reichlich klischiert klingen und das ist es im Prinzip auch. Cameron liefert ein modernes SCI-FI Indianer vs. Cowboy Märchen, komplett mit esoterischem Sing Sang und schiesswütigem Muskelprotz-Bösewicht. Doch die Art und Weise, wie er die Geschichte präsentiert, hebt Avatar über die Klischees seiner Erzählung ab. Keine Sekunde ist dieses 160 Minuten lange visuelle Feuerwerk langweilig. Cameron hat nie offiziell Zahlen zu den Produktionskosten bestätigt, aber jedes einzelne Frame des Films brauchte zwischen 50 und 60 Stunden Rendering-Zeit. Dafür aber verschmelzen die CG- mit den Live-Action Aufnahmen und die Welt Pandora wird lebendig im dreidimensionalen Raum. Auf keinen Fall sollte dieser Film in 2D, also herkömmlicher Kinoprojektion geschaut werden. 12 Jahre hat Cameron eine 3D-Kamera entwickelt, die seinen Ansprüchen genügten, um Avatar zu drehen und er hebt diese Technologie über alles, was wir bisher davon gesehen haben, hinweg.
Eliane Knecht