Er klebt auf der Haut und dringt ein – in Kleider, Wasser und Essen. Er droht, Häuser und das ganze Dorf zu verschlingen. Ominös und hypnotisch schön zugleich ist er die omnipräsente Hauptfigur des Films: der Sand.
Das Leben eines Insektenforschers aus Tokyo ändert sich schlagartig, als er während eines Ausflugs in eine Küstengegend in die Gefangenschaft der Dorfbewohner gerät. Sie halten ihn fest, damit er ihnen gegen die bedrohlichen Wanderdünen hilft. Ab da ist sein Leben vom Sand bestimmt: Zusammen mit einer jungen Dorfwitwe muss er ihn täglich schaufeln, um zu überleben. Doch mitten im Überlebenskampf macht er eine Entdeckung, die ihm neuen Lebenssinn spendet.
Die virtuose Kameraführung von Hiroshi Segawa erforscht wie unter einem Mikroskop die Insekten und die menschlichen Körper. Er suggeriert, dass wir den Krabbeltieren im Sand unserer normierten Vorstellungen und vermeintlichen zivilisatorischer Freiheit nicht unähnlich sind. Die kongeniale avantgardistische Filmmusik von Tōru Takemitsu trägt wesentlich zur atmosphärischen Dichte bei. In seiner Bilderwucht und der fesselnden Handlung ist dieser Film ein absolutes Meisterwerk der Filmgeschichte.
Tatiana Kellenberger
Er klebt auf der Haut und dringt ein – in Kleider, Wasser und Essen. Er droht, Häuser und das ganze Dorf zu verschlingen. Ominös und hypnotisch schön zugleich ist er die omnipräsente Hauptfigur des Films: der Sand.
Das Leben eines Insektenforschers aus Tokyo ändert sich schlagartig, als er während eines Ausflugs in eine Küstengegend in die Gefangenschaft der Dorfbewohner gerät. Sie halten ihn fest, damit er ihnen gegen die bedrohlichen Wanderdünen hilft. Ab da ist sein Leben vom Sand bestimmt: Zusammen mit einer jungen Dorfwitwe muss er ihn täglich schaufeln, um zu überleben. Doch mitten im Überlebenskampf macht er eine Entdeckung, die ihm neuen Lebenssinn spendet.
Die virtuose Kameraführung von Hiroshi Segawa erforscht wie unter einem Mikroskop die Insekten und die menschlichen Körper. Er suggeriert, dass wir den Krabbeltieren im Sand unserer normierten Vorstellungen und vermeintlichen zivilisatorischer Freiheit nicht unähnlich sind. Die kongeniale avantgardistische Filmmusik von Tōru Takemitsu trägt wesentlich zur atmosphärischen Dichte bei. In seiner Bilderwucht und der fesselnden Handlung ist dieser Film ein absolutes Meisterwerk der Filmgeschichte.
Tatiana Kellenberger