Die hysterische Hausfrau Peggy und ihre eigenwillige Haushälterin Grizelda flüchten nach dem Mord an Peggys Ehemann Hals über Kopf. Unterschlupf finden sie in Mortville, einer improvisierten Stadt bestehend aus Aussenseitern und Freaks aller Art. Die beiden Fliehenden werden nur mit Widerwillen von Mole aufgenommen, die sich sehnlichst eine Geschlechtsumwandlung wünscht, um ihre Geliebte, Muffy, endlich vollständig befriedigen zu können. Bald aber finden sie in der tyrannischen Queen Carlotta einen gemeinsamen Feind und kämpfen für die Freiheit des Sündenpfuhls Mortville.
John Waters, seines Zeichens der „Pope of Trash“, hat schon immer gerne Freaks und Aussenseiter um sich geschart und sie in schriller Kleidung noch schrillere Dialoge einander an den Kopf werfen lassen. Desperate Living, neben Pink Flamingos und Female Trouble Teil der berühmt-berüchtigten „Trash-Trilogie“, bricht sämtliche Tabus und lotet alle möglichen Grenzen des guten Geschmacks aus. Der Playboy schrieb damals, den Film müsse man gesehen haben, um ihn zu glauben. Passendere Worte dazu sind wohl nie geschrieben worden. Denn Desperate Living ist – wie alle Waters Filme – laut, obszön, lustig, eklig, pervers und nicht immer ernst zu nehmen. Wer schräge Figuren, knallige Kleider und obszöne Witze mag, für den oder die ist Mortville der beste Ort.
Christine Albrecht