Kino immer anders


Die chinesische Geschichte des 20. Jahrhunderts mitsamt den Schrecken der kulturellen Revolution bildet den Hintergrund für das persönliche Melodrama zwischen den beiden Stardarstellern der Pekingoper Dieyi und Xiaolou. Seit ihrer Kindheit werden die beiden unter strengem Drill für ihre Rollen in der Oper „Farewell My Concubine“ ausgebildet, Dieyi als Konkubine und Xialou als Kaiser. Und sie haben nicht nur mit ihren Lebensumständen zu kämpfen, sondern auch mit ihren ungleichen Gefühlen füreinander.

Kunstvoll hält der Film die Balance zwischen der realistischen Darstellung der damaligen Lebensumstände und der magischen Scheinwelt der Oper. Dem Regisseur Chen Kaige gelingt es, einen ebenso dichten wie weitläufigen Film mit grosser emotionaler Tiefe zu schaffen. Zuerst wurde dieser in China nur zensiert, dann verboten aber schliesslich wieder erlaubt. Dies liegt wohl an dem grossen internationalen Zuspruch, vor allem auch, nachdem er 1993 die Goldene Palme gewann.

Isabel Leder


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