Kino immer anders


Hongkong 1962. Chow Mo-Wan und seine Frau ziehen zur gleichen Zeit wie Su Li-Zhen und ihr Ehemann in das gleiche Haus ein. Die Ehepartner der beiden sind jedoch selten anwesend: Li-Zhens Mann ist oft auf Geschäftsreisen und Mo-Wan’s Frau arbeitet oft bis spät im Hotel. So leben sich die beiden Paare auseinander und über die Zeit hinweg nähern sich Chow und Su an. Besonders als sie herausfinden, dass ihre Partner wohl eine Affäre miteinander haben. Eine melancholische Liebesgeschichte bahnt sich an.
In the Mood for Love zeigt mehr als nur eine typische und von Klischees durchsetze Liebesgeschichte. Wong Kar-Wai, der zu den bedeutendsten Filmemachern der 90er, taucht den Film in eine Farbpalette, die dem Film eine unvergleichliche Optik beschert. Das Verlangen der beiden Charaktere, welches über die Laufzeit hinweg immer stärker wird, ist in den Blicken und kleinen Gestiken der beiden grandiosen Hauptdarsteller selbst in den alltäglichsten Begegnungen spürbar. Die Entscheidung die Ehepartner nie komplett zu zeigen, verleiht dem Film eine mystische Stimmung, welche besonders wenn das Element der Zeit gegen Ende des Filmes noch stärker spürbar wird, ihre volle Wirkung entfaltet. Die Geschichte einer Liebe, die nie verwirklicht werden kann, aber auch nie vergessen wird. Ein formvollendeter Film über ein unerfülltes Verlangen.
Jérôme Bewersdorff


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