Kino immer anders


1862, im Südwesten der Vereinigten Staaten, mitten im Amerikanischen Bürgerkrieg. Ein Soldat der Südstaaten hat $200,000 gestohlen und in einem Grab versteckt. Er stirbt kurz darauf in den Wirren des Krieges, doch davor erfahren drei Männer teilweise, wo der Schatz vergraben ist: Ein Halunke, ein Kopfgeldjäger, und ein Auftragsmörder. Die drei unzuverlässigen Rivalen sind zur Zusammenarbeit gezwungen. Doch es kommt noch schlimmer, denn zwischen den Männern und dem Friedhof liegt die Front, und es bahnt sich eine Schlacht an…

The Good, the Bad and the Ugly ist der Film, der den Western revolutionierte. Mit den alten Klischees und der aufgeblasenen Moral der Hollywood-Western hat Sergio Leone gründlich aufgeräumt. Die Protagonisten sind anti-Helden, die ein raues, gewalttätiges Leben führen in armseligen Verhältnissen und verloren in einer feindschaftlichen Landschaft. Auch der Krieg hat nichts heroisches mehr, sondern ist ein zweckloses Gemetzel. Diese staubtrockene, gnadenlose Welt ist eindrucksvoll im Breitbildformat festgehalten. Der schnelle Wechsel zwischen atembenehmenden Panoramas und extremen Nahaufnahmen baut Spannung auf bis zum Fieberpunkt. Darüber spielt die ikonische Musik von Ennio Morricone, mal melancholisch, mal hart und ironisch, und immer mitreißend. Clint Eastwood, Poncho, Hut, Zigarettenstummel, erscheint hier in der Rolle seines Lebens. Geradezu opernhaft jagt die Handlung zum großen Finale: Das berühmteste Mexican Stand-off aller Zeiten.

Michael Schmutzer


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