Kino immer anders


Ein armer Baue und seine Tochter leben gemeinsam in ihrem einfachen Haus. Es ist ein anstrengendes Leben. Als dann ein monumentaler Sturm aufzieht und das Pferd aufhört zu arbeiten, bedeutet dies der Anfang vom Ende.
Wir verfolgen die beiden Hauptcharaktere über sechs Tage hinweg, wie ihr schweres Leben immer schwieriger wird und sie immer schwermütiger werden. Jeden Tag die gleiche gekochte Kartoffel zu essen, jeden Tag holt die Tochter das Wasser aus dem Brunnen, jeden Tag hilft sie ihrem Vater beim An- und Ausziehen, jeden Tag das gleiche. Unterbrochen wird die Routine nur von einigen Gestalten, die sich hin und wieder zum Haus verirren. Selbst im Auge der Apokalypse probieren der Bauer und seine Tochter sich tagtäglich aufzuraffen und ihrem Alltag nachzugehen, was jedoch eine zunehmend schwerere Aufgabe wird.
Béla Tarrs Film handelt vom Alltag, dem Ende der Welt, dem Glauben, und der unendlichen Schwere der menschlichen Existenz. Die ewig gleichen wunderschönen Schwarzweissbilder erzeugen dabei einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann und welcher die Monotonie des Lebens auf beeindruckende Weise einfängt.

Jérôme Bewersdorff


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