Kino immer anders


Taboos and secrets are inexistent in the Kyobashi family. But whoever looks behind the frankness discovers hypocrisy. Through discomforting situations and subtle humour, the unconventional cinematography represents a fascinating microcosm of a disoriented family.

Federico Chavez, Lucia Arnold


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Die Kyobashis wirken auf den ersten Blick wie eine glückliche Familie. Die Mutter steht schon in der Küche und deckt den Tisch, während Tochter, Sohn und Ehemann langsam eintrudeln, um zusammen zu frühstücken. Stolz wird immer verkündet, dass es in der Familie keine Geheimnisse gäbe. Sogar der Tochter wird erzählt, dass sie in einem Stundenhotel gezeugt wurde. Doch diese gezwungene Offenheit ist pure Scheinheiligkeit. Der Vater vergnügt sich mit Geliebten, während der Sohn ihm hinterherspioniert und eine der Frauen als Nachhilfelehrerin zum Abendessen mit nach Hause bringt. Die Tochter schleppt Jungs ins besagte Hotel und stellt sich vor dort schwanger zu werden. Und die Mutter kämpft mit der Erinnerung an ihre schlimme Kindheit – daher ihre Bemühungen für eine perfekte Familie, an denen sie aber scheitert.

Das Thema dysfunktionale Familie mag im japanischen Kino keine Neuheit sein, doch schafft es Toshiaki Toyoda durch eine Fülle an unbehaglichen Situationen, subtilem Humor und einer unkonventionellen Kamera den faszinierenden Mikrokosmos einer Familie zu zeichnen, die wie die titelgebenden Gärten orientierungslos in der Luft hängt.

Federico Chavez


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