Kino immer anders



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Genosse Dynin, Leiter eines Sowjetischen Pionierlagers, sein Motto: Ordnung und Disziplin sei das wichtigste. Da kommt ihm aber der kleine spontane regelbrechender Kostya Inochkin in die Quere, der ständig für Unfug, Unordnung aber auch für Freude und Spass bei seinen Kameraden sorgt. Nachdem dieser aus einem begrenzten Schwimmbereich ausschreitet – was den Kindern ausführlich verboten wurde – bleibt dem Dynin nichts anderes übrig, als den Jungen aus dem Lager zu entlassen, und somit seine allheilige Ordnung wiederherzustellen. Inochkin befürchtet allerdings, dass wenn seine Grossmutter bei seiner frühen Heimkunft von der schlechten Nachricht erfährt, ihre Enttäuschung in ihm wortwörtlich sie zu Tode erschrecken würde. Um dies zu verhindern, schleicht sich Inochkin zurück ins Lager und versucht mit Hilfe seiner Kameraden möglichst lange unentdeckt zu bleiben.

Ganz im Gegensatz zu Elem Klimov’s verheerendem Kriegsfilm Come and See, ist sein Erstling Welcome, or No Trespassing durchgehend amüsant und humorvoll reich mit kindlicher Energie und Gags, welche einem lange nach dem Anschauen ein Lächeln auslösen wird. Stilistisch hält der Film sich nicht zurück, mit szenischen Weitwinkelaufnahmen gefolgt von imposanten Close-ups und einer rhythmischen Komposition mit Melodien, welche die Charaktere unterstützen. Der Film hat jedoch mehr als nur den Unterhaltungsaspekt zu bieten. Die Beziehung zwischen dem Regel setzenden Dynin und dem Regel brechenden Inochkin, stellt satirisch die Freigeistigkeit der jüngeren Generation dar und wie sie die kontrollierende, übergestellte Generation entthronen können.

Deniz Welti


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