Kino immer anders


Kurz nach Ende des spanischen Bürgerkriegs wächst die sechsjährige Ana in einem Landhaus auf, ihr Alltag geprägt von Geheimnissen und Einsamkeit. Die Eltern, vom Krieg desillusioniert, ziehen sich in ihre eigene Welt zurück, während die ältere Schwester eine Vorliebe für morbide Geschichten besitzt. Als Ana dank eines Wanderkinos _Frankenstein_ sieht, beginnt sie zu glauben, der Geist des im Film getöteten Monsters hause in einem nahegelegenen Brunnen. Trotz grosser Furcht versucht sie, sich mit der Kreatur anzufreunden.

Als einer der ersten spanischen Regisseure wagte sich Víctor Erice in seinem Debüt, das Trauma des Bürgerkriegs filmisch zu verarbeiten. Dabei verzichtete er bewusst auf eine allwissende Erzählstimme. Der Blick seiner Protagonistin Ana – umwerfend gespielt von Ana Torrent – bleibt stets fragmentarisch und voller Zweifel. Der Film schafft es dadurch wie kein zweiter, uns in die enigmatische Gedanken- und Gefühlswelt eines kleinen Kinds zu versetzen, für das selbst den mondänsten Momenten immer etwas unerklärbar Magisches anhaftet. Heute gilt diese einfühlsame Charakterstudie mit ihren malerischen Kompositionen zurecht als eines der grössten Werke des spanischen Kinos.

Mischa Haberthür


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Kurz nach Ende des spanischen Bürgerkriegs wächst die sechsjährige Ana in einem Landhaus auf, ihr Alltag geprägt von Geheimnissen und Einsamkeit. Die Eltern, vom Krieg desillusioniert, ziehen sich in ihre eigene Welt zurück, während die ältere Schwester eine Vorliebe für morbide Geschichten besitzt. Als Ana dank eines Wanderkinos _Frankenstein_ sieht, beginnt sie zu glauben, der Geist des im Film getöteten Monsters hause in einem nahegelegenen Brunnen. Trotz grosser Furcht versucht sie, sich mit der Kreatur anzufreunden.

Als einer der ersten spanischen Regisseure wagte sich Víctor Erice in seinem Debüt, das Trauma des Bürgerkriegs filmisch zu verarbeiten. Dabei verzichtete er bewusst auf eine allwissende Erzählstimme. Der Blick seiner Protagonistin Ana – umwerfend gespielt von Ana Torrent – bleibt stets fragmentarisch und voller Zweifel. Der Film schafft es dadurch wie kein zweiter, uns in die enigmatische Gedanken- und Gefühlswelt eines kleinen Kinds zu versetzen, für das selbst den mondänsten Momenten immer etwas unerklärbar Magisches anhaftet. Heute gilt diese einfühlsame Charakterstudie mit ihren malerischen Kompositionen zurecht als eines der grössten Werke des spanischen Kinos.

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