Kino immer anders



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Ein 18-jähriger Junge aus den Slums von New York wird aufgrund des angeblichen Mordes an seinem Vater angeklagt. Die 12 Geschworenen müssen demnach über die Schuld respektiv Unschuld des Jungen entscheiden. Wird der Angeklagte schuldig gesprochen, wird er auf den elektrischen Stuhl geschickt. Das Urteil scheint aufgrund von zwei Zeugenaussagen für 11 der Juroren klar zu sein. Nur Juror Nr. 8, gespielt von Henry Fonda, hegt Zweifel an der Schuld der Angeklagten. Die Namen der Juroren werden während der Haupthandlung nicht entlarvt, doch wir lernen die Hintergründe und Motive von jedem Einzelnen kennen. Ob ein objektiv denkender Börsenmakler oder ein cholerischer Tankstellenbetreiber – jeder versucht seine Mitjuroren für die Seite «schuldig» oder «nicht schuldig» zu überzeugen.

Die Regeln werden in den ersten Minuten klar festgelegt: Wir sind eingesperrt im Geschworenenzimmer bis alle 12 Juroren sich einstimmig auf ein Urteil geeinigt haben. Während der gesamten Handlung, die an einem der heissesten Tage des Jahres stattfindet, herrscht Klaustrophobie und Spannung. Auch heute, über 60 Jahre nach der Erscheinung von 12 Angry Men, ist der Film genauso relevant und bedeutsam wie in den 50er Jahren. Zweifellos einer der ganz grossen Kino-Klassiker, der auch als Inspiration für andere Filme aus unserem Zyklus gedient hat.

Alain Bastian


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