Als perfekten Einstieg für unseren Zyklus zeigen wir den Hitchcock-Klassiker Rear Window. Nach einem Beinbruch ist der Fotograf Jeffries gezwungen für mehrere Wochen in einem Rollstuhl zu sitzen und seine Wohnung nicht zu verlassen. Als fast einzigen Zeitvertreib bleibt ihm neben den Besuchen von seiner Freundin Lisa und seiner Pflegerin Stella nur das Beobachten seiner Nachbarn durch das Fenster zum Hinterhof. Dieses unschuldige Beobachten wandelt jedoch schnell in schaugieriges Spionieren sobald Jeffries glaubt, Zeuge eines Mordes geworden zu sein. Anfangs halten Lisa, Stella und der Detektiv Doyle diesen Verdacht für eine übertriebene Vorstellung, doch das seltsame Verhalten von dem potentiellen Mörder lässt Jeffries einfach nicht los. Jeffries versucht trotz seines Handicaps alles Mögliche, um herauszufinden was mit seiner verschwundenen Nachbarin passiert ist.
Rear Window ist ein Paradebeispiel dafür, dass Filme mit einer sehr beschränkten Location ein Maximum an Spannung hervorbringen können. Die Kamera bleibt ständig in der Wohnung, wodurch wir als Zuschauer fast ausschliesslich Jeffries eingeschränkte und voyeristische Perspektive einnehmen. Genauso wie Jeffries vertiefen wir uns in das Geschehen und in seine Überzeugung, dass ein Mord stattgefunden hat. Bis zum Ende versuchen wir als Zuschauer die Hinweise zusammenzufügen, um den Mord zu beweisen. Auch wenn manche Spezialeffekte nicht gut gealtert sind, so hat der letzte Akt an seiner intensiven Spannung nichts verloren.
Alain Bastian