Charlie, ein aufstrebender Autor, hat sich jüngst einen Namen in Hollywood gemacht mit einem Stil fernab des formelhaften Mainstreams. Noch während des Drehs zu Being John Malkovich möchte er sich einem neuen Projekt widmen: der Adaption des Buches «Der Orchideendieb». Dafür schwebt ihm der Ansatz vor, alles aus Sicht der Blumen zu schreiben, denn so etwas hat es noch nie gegeben. Ein ambitioniertes Vorhaben, welches ihn zusehends entgleitet und in den Wahnsinn treibt. Gleichzeitig wird er von seinem Zwillingsbruder und Mitbewohner Donald ständig mit dessen stümperhaften, trivialen Filmideen konfrontiert, die aber allesamt vermutlich erfolgreich wären in diesem Hollywood, das Charlie so verabscheut …
Nicolas Cage, oftmals für seine Rollenwahl belächelt, glänzt hier in der Verkörperung des von Selbstzweifeln geplagten Charlie Kaufman und dessen Zwillingsbruder, der abgesehen von der äusseren Ähnlichkeit das genaue Gegenstück von ihm zu sein scheint: selbstsicher in seinem Talent und seinem Schlag bei Frauen, was Charlie ihm neidet. Der echte Charlie Kaufman schildert in diesem filmischen Selbstporträt seine eigene Schaffenskrise, die wegen der Unrealisierbarkeit des Stoffes schliesslich in dem Drehbuch über das Drehbuchschreiben über ein Buch endete: Adaptation. Parallel dazu wird die Geschichte hinter dem Buch «Der Orchideendieb» erzählt. Meta, Meta, Meta!
Alexander Streb