Kino immer anders


Während der Präsentation seines neuesten Buches, welches sich mit dem Konzept von Originalität und Kopien in der Kunst befasst, trifft der britische Autor James Miller in der südlichen Toskana auf die französische Galeristin Elle. Um sich besser kennenzulernen, unternehmen die beiden zusammen einen kleinen Tripp nach Lucignano. Auf diesem Ausflug diskutieren die beiden über Originale und Kopien und wie sich diese Konzepte auch durchaus auf menschliche Beziehungen anwenden lassen. Dies geht so weit, dass wir uns als Zuschauer fragen, was am Ende noch Original und was Kopie ist.

Die Idee, dass eventuell eine Kopie echter und besser sein kann als das Original zieht sich durch den kompletten Film und liefert viele Denkanstösse für das Publikum. Während dies in der ersten Hälfte des Filmes noch stärker durch die Gespräche der beiden Protagonisten verhandelt wird, wandelt sich dies in der zweiten Hälfte des Filmes und wird dort direkter und anschaulich aufgezeigt.

Während der knapp über 100 Minuten folgen wir den beiden Hauptfiguren durch die wunderschöne Toskana, wobei sich der Film von Szene zu Szene immer rätselhafter in der Unterscheidung von Original und Kopie gibt. Kierostami benutzt im Film viele Close-Ups und bleibt konstant bei seinen beiden grossartigen Schauspielern. Besonders Juliette Binoche soll hier nochmals hervorgehoben werden. Sie nutzt ihre Dreisprachigkeit voll aus, um ihrer Figur eine besondere Tiefe zu geben.

Jérôme


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