Weihnachten 1976, wir befinden uns auf einem Friedhof. Eine Beerdigung, welche ausschliesslich von Frauen besucht wird, ist gerade im Gange. Es ist Bertrand Morane, dem hier die letzte Ehre erwiesen wird. In Rückblenden erzählt uns Truffaut nun anhand eines von Morane verfassten autobiographischen Buches die Geschichte eines Mannes, der die Frauen begehrte und von ihnen begehrt wurde.
Truffaut ist vor allem als einer der Mitbegründer der Novuelle Vague für Filme wie Les Quatre Cents Coups oder Jules et Jim bekannt. Mit L’Homme qui aimait les femmes präsentieren wir jedoch ein Highlight seiner späteren Karriere, in dem er sich wieder auf einige seiner früheren Stärken stützt. Leichtfüssig und durchaus lustig erzählt uns Truffaut eine Geschichte über die Liebe und ihre Unmöglichkeit. Morane, äussert charmant verkörpert von Charles Denner, kann seiner Einsamkeit trotz der vielen Liebschaften nie vollständig entfliehen, wodurch der Film von einer schönen Melancholie durchzogen ist, welche die Zuschauenden nachdenklich stimmt und am Ende doch mit einem Lächeln aus dem Kinosaal entlässt.
Jérôme Bewersdorff