Kino immer anders


Seit Wochen bewegt sich nichts mehr, der Grabenkrieg beherrscht den Ersten Weltkrieg in Frankreich, die Fronten sind verhärtet. General Mireau erhält den Befehl, eine wichtige Stellung der Deutschen einzunehmen. Ein Sturm auf den „Anthill“ wäre zwar ein wichtiges Signal an die französische Öffentlichkeit, gleicht aber einer Selbstmordmission. Nachdem das Unterfangen dann auch fehlschlägt, benötigt der General dringend einen Sündenbock. So sollen drei Soldaten aus dem Regiment von Colonel Dax stellvertretend für die „Feigheit“ aller erschossen werden. Vor einem letzten Tribunal versucht Dax die Hinrichtung zu verhindern …

Paths of Glory sollte an der Berlinale 1958 gezeigt werden, doch der zuständige französische General für den Berliner Sektor erzwang aufgrund der angeblich negativen Darstellung der Soldaten ein Aufführverbot. In der Schweiz wurde Kubricks AntiKriegsfilm erst 1970, in Frankreich sogar erst 1982 uraufgeführt und in zahlreichen Ländern zensiert oder verschnitten. So erhielt dieser sowohl formal als auch inhaltlich famos inszenierte Antikriegsfilm erst spät seine verdiente Aufmerksamkeit. Kubricks Meisterwerk darf dafür bis heute auf keiner Film-Bucket-List fehlen!

Alexander Streb


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