Ein schwarzer Monolith wird auf dem Mond gefunden. Einzig mit einem Signal vom Jupiter kann er in Verbindung gebracht werden, ansonsten bleibt er ein Rätsel. Vom Drang nach Erkenntnis getrieben schickt die Menschheit eine bemannte Raumfähre in Richtung Jupiter. Ausgerüstet mit dem fortschrittlichsten Computersystem HAL 9000 dringt die kleine Crew in die Sphären des Unbekannten vor. Wie ein göttliches Auge wacht HAL über den Status des Schiffes, den Verlauf der Mission sowie die Mannschaft. Doch das technologische Werkzeug wird den Personen zunehmend zum Verhängnis: HAL beginnt über Leben und Tod der Besatzung zu entscheiden.
Ähnlich wie der schwarze Monolith ist Stanley Kubricks Kultfilm 2001: A Space Odyssey ein schweigendes und überwältigendes Monument. Mit der sterilen Stille des Weltalls und der unbelebten Kälte der Maschinen informiert das Werk bis heute unser Bild der Raumfahrt. Doch die Reise zum Jupiter ist mehr als ein Vordringen in neue Sphären mittels technologischen Errungenschaften – sie ist zugleich eine symbolische Erkundung und existenzielle Transformation des Menschen. Denn das Staunen übers All wirft uns letzten Endes auf uns selbst zurück, auf die Rätsel des Lebens, vor denen wir trotz Technologie und wissenschaftlichem Fortschritt wie Kinder sind.
Nico Uebersax