Kino immer anders


Der Selbstmord ihres besten Freundes sitzt noch tief in den Gliedern von Michi. Dennoch kann sie das Gefühl nicht abschütteln, dass der Vorfall nicht mit rechten Dingen zuging. Ihr Verdacht wird durch die Hard Drive, die sie in seiner Wohnung gefunden hat, unterstützt. Dort stösst sie nämlich auf bizarre Bilder. Zur selben Zeit wird der Student Kawashima ebenfalls von unheimlichen Bildern auf seinem Computer heimgesucht. Beide schliessen sich zusammen, um den Dingen auf den Grund zu gehen. Erschüttert müssen sie feststellen, dass Geister sich über das Internet Zugang zu unserer Welt schaffen. Was ihr Ziel ist, ist den beiden noch unklar, aber es kann nichts Gutes sein, oder?

 

Der Regisseur Kiyoshi Kurosawa kreierte mit Pulse wohl einer der schaurigsten Filme der japanischen Horrorfilmszene. Obwohl seine Geister «don’t do anything» schafft er gekonnt eine nervenaufreibende Stimmung. Denn er lässt Platz für Vorstellungen und erklärt uns nicht, was sich gerade vor unserer Nase abspielt. Zudem konfrontiert er den Zuschauer mit der Urangst Einsamkeit. Psychologischer Horror ist hier das Zauberwort, nicht Gore. Denn in Pulse wird unser heissgeliebtes Internet, das uns weltweit mit anderen Menschen verbindet, zur Quelle von dieser Einsamkeit und Isolation.

 

Céline Mosbacher


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